Tagebuch - Woche 16   Norwegen2001   
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Woche 16 (13.08. - 17.08.) | Langst-Kierst - Pfaffenweiler
   

top 13.08.2001 | Tag 106 | Langst-Kierst - Köln

[56,21 km | 35 hm | 17,6 km/h | 3:11:31 | 19°-25° | 46 hm | 11392 km]

Nach ein paar mühsamen Kilometern am Vormittag am Rhein entlang durch das Ruhrgebiet komme ich endlich nach Köln, fahre auf dem Ring bis zum Zülpicher Platz und stehe bald vor dem Wohnheim meiner Schwester.

Es ist so richtig cool als wir uns wieder sehen und die Freude ist einfach unbeschreiblich. Wir laden alle Sachen von meinem Rad ab, essen was, schwätzen viel, schauen ein paar Bilder an, Moni möchte noch eine Runde joggen gehen und machen später einen Abstecher in's Rechenzentrum. Das Pizza-Essen am Abend ist dann auch klasse und die ganze Umgebung kommt mir doch noch recht vertraut vor, ja ich verliere sogar etwas das Gefühl wie lange ich denn weg war.

Köln
   

top 14.08.2001 | Tag 107 | Köln - Rhens

[113,00 km | 143 hm | 16,6 km/h | 6:46:43 | 21°-35° | 65 hm | 11515 km]

Die Sonne scheint mir gegenüber ein richtig schlechtes Gewissen zu haben so dass sie den ganzen Tag vom Himmel brennt. Die Temperaturen erreichen ungeahnte Höhen und mir unbekannte Werte, es ist knalle heiß und damit haben wir beide zu kämpfen.

So kommen wir insgesamt etwas schleppend voran, ich hadere mit meinem Gepäck immer etwas mit dem Radweg und so sind wir auch erst um halb sieben in Koblenz am Deutschen Eck. Nach der dortigen Eispause fahren wir nur noch bis zum nächsten Campingplatz.

Kaum zu glauben dass wir bei unserer Tour vor drei Jahren am ersten Tag bis hinter Mainz gekommen sind!

Bonn
   

top 15.08.2001 | Tag 108 | Rhens - Worms

[142,04 km | 202 hm | 18,3 km/h | 7:44:25 | 20°-39° | 136 hm | 11657 km]

Den Temperaturen des gestrigen Tages haben wir es zu verdanken dass wir die Nacht problemlos im Schlafsack vor dem Zelt verbringen können. Für zwei Personen wäre es sowieso etwas eng geworden und so ist die Lösung ganz praktisch dass wir vor dem Zelt schlafen und alle Taschen in's Zelt stellen.

Im Rheintal ist die Landschaft bei solchem Wetter richtig schön und zum Genießen. Wir tun das mit viel Radfahren und natürlich einigen Eis-Pausen. Den Rekord von vor drei Jahren werden wir aber wohl sicher nicht brechen wenn wir weiterhin sowenig Eis essen...

Mit viel Gepäck ist der Rheintalradweg leider doch etwas schlechter als ich ihn in Erinnerung habe, aber bei dem Traumwetter und der lieben Begleitung durch meine Schwester auf den letzten Kilometern bis nach Hause kann mich das jetzt auch nicht stören. Nachmittags geht es durch Mainz und weiter Rheinaufwärts Richtung Worms wo wir schließlich zum Campingplatz Nibelungenbrücke fahren.

Auch heute ist es den ganzen Tag über unheimlich heiß, wir bauen das Zelt wieder nur für die Taschen auf und für den Notfall falls es nachts anfangen sollte zu regnen. Auf dem Weg zur Dusche kehre ich um, rufe meine Schwester, hole meine Camera und mache einige Bilder von dem irren Abendrot über Worms.

Die Helligkeit reicht später noch gerade so zum Tagebuchschreiben, aber das Essen gibt es schließlich fast schon im Dunklen. Macht aber nichts und ich denke etwas darüber nach dass es die letzte Nacht für mich auf dem Campingplatz ist weil wir morgen bei Simon in Karlsruhe übernachten wollen.

Loreley

Worms
   

top 16.08.2001 | Tag 109 | Worms - Karlsruhe

[100,74 km | 152 hm | 18,3 km/h | 5:29:28 | 21°-37° | 135 hm | 11757 km]

Am Morgen brechen wir bei etwas bedecktem Himmel in Worms auf zur vorletzten Etappe. So richtig klar ist mir das alles noch nicht dass morgen Abend meine Reise bereits zu Ende sein wird, aber nach den anstrengenden Deutschland-Tagen im Norden bin ich doch auch sehr froh meine Eltern und Freunde endlich wieder zu sehen.

Weil wir noch schlechte Erinnerungen an den Radweg haben, weichen wir heute bis Karlsruhe auf kleine Landstraßen aus was ich auch als sehr angenehm empfinde. Da ist nicht so viel Verkehr, Konflikte gibt es nicht weil keine Radwege vorhanden sind und gut voran kommen tut man auch noch.

Bei der Mittagspause in Bellheim stehen wir sprichwörtlich wieder vor dem Problem dass Deutschlands Supermärkte keine Bänke draußen haben. Also setzen wir uns in die Sonne auf den warmen Asphalt und erleben wie lustig das sein kann. Richtig viele Leute die vorbeikommen wünschen uns einen guten Appetit und da haben wir echt eine Menge Spaß dran.

Bis Karlsruhe ist es gar nicht mehr so weit, wir schaffen das Stück auch gut bis zum Nachmittag und da Simon wahrscheinlich noch nicht zu Hause ist, setze ich mich mit meiner Schwester wieder vor einen Supermarkt und verspeise mit ihr einen Liter Eis.

Dank Stadtplan finden wir dann auch gut zu Simon und das ist schon ganz cool bei ihm vor der Tür zu stehen. Nach einem leckeren Abendessen trifft sich meine Schwester mit einem Freund und ich setze mich mit Simon in den Schlosspark. Die Stimmung da ist super schön und ich bekomme mehr und mehr das Gefühl dass ich einfach am Ende meiner Reise stehe.

Bevor wir in den Park gehen stelle ich übrigens noch was unglaubliches fest - mein Vorderreifen ist platt! Am letzten Abend, einfach so, nach fast 12'000 km der erste Platten. Ich glaub's nicht.

Worms

Bellheim
   

top 17.08.2001 | Tag 110 | Karlsruhe - Pfaffenweiler

[140,55 km | 1198 hm | 16,9 km/h | 8:17:17 | 18°-33° | 813 hm | 11897 km]

Weil Simon schon recht früh zu seiner Zivistelle muss, stehen wir natürlich auch auf und machen uns auf den Weg in den Schwarzwald. Ist auch gut so weil es noch ein ganzes Stück ist und die Höhenmeter ja auch ersteinmal erfahren werden wollen.

Das schöne Wetter bleibt uns auch am vierten Tag unserer gemeinsamen Strecke erhalten, wir kommen gut aus Karlsruhe raus und sind bald schon im Murgtal. Die Steigungen lassen anfangs auf sich warten doch dann geht es langsam zur Sache und von Baiersbronn bis Freudenstadt richtig hoch.

Kurz hinter Loßburg wollen wir auf der Wiese noch mal Pause machen und eigentlich den letzten Rest kochen den ich noch mit mir rumfahre. Daraus wird aber leider nichts, denn alles was ich mit mir in einem Art Notfallpaket rumgefahren habe, ist schlecht! Hätte also nicht wirklich ein Notfall passieren dürfen. Als einzigstes bleibt uns immerhin noch eine Tafel Ritter-Sport Schokolade die die ganze Tour relativ unbeschadet überstanden hat.

Später stellen wir fest dass wir sie leider zu früh gegessen haben, denn kurz vor Königsfeld erwischt uns noch ein Gewitter das wir in einer Bushaltestelle abwarten. Mit dem letzten Vesper müssen wir uns damit leider noch bis zur Bäckerei in Königsfeld gedulden.

Doch spätestens dann gibt es kein Halten mehr, wir fahren zügig weiter, durch Villingen, biegen zu den Sportplätzen ab, nehmen die Kurve in's Tannhörnle wo meine Eltern bereits auf der Straße warten. Was für ein Wiedersehen, ja, was für eine Reise, die heute Abend nach knapp 12'000 Kilometer tatsächlich zu Hause ihr Ende findet.

Loßburg

Sulgen
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