Tagebuch - Woche 01   Norwegen2001   
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Woche 01 (30.04. - 06.05.) | Pfaffenweiler - Amrum
   

top 30.04.2001 | Tag 001 | Pfaffenweiler - Altrip

[205,78 km | 634 hm | 20,7 km/h | 9:54:42 | 10°-26° | 784 hm | 205 km]

diese Zeile besteht immer aus: [ Tagesstrecke | Tageshöhenmeter |
Durchschnitt | Fahrtzeit | Temperaturen | maximale Höhe | Gesamtkilometer ]


Früh morgens um Viertel nach sieben geht es los, ich verabschiede mich von meinem Vater, begleite meine Mutter noch ein paar Meter auf ihrem Schulweg, wünsche ihr einen schönen Sommer und mache mich endlich auf den Weg zum Nordkapp worauf ich seit Wochen hinarbeite.

Die letzten Wochen ging es für mich nur noch um meine Reise und jetzt bin ich endlich auf dem Weg mir diese zu erfüllen. Bis Freudenstadt geht es immer etwas auf und ab über die Felder, das Murgtal bringt dann viel Geschwindigkeit weil es ganz gut runter geht bis ich schließlich im Rheintal lande. Die eingeplante Fähre über den Rhein fährt leider nur am Wochenende, so dass ich doch halb durch Karlsruhe muss um zu einer Brücke zu kommen.

Mit dem Anziehen habe ich wohl noch etwas zu üben, weil ich morgens viel zu viel anhabe, nach und nach was ausziehe, aber mit der langen Hose bis zum Abend doch immer noch zu warm angezogen bin. Die auszuziehen habe ich aber irgendwie keine Lust.

Nach etwas über 200 Kilometer fahre ich abends dann zum Rhein um meine erste Nacht auf dem in meiner Karte eingezeichneten Campingplatz zu verbringen. Daraus wird aber leider nichts weil der nur ein Caravan-Platz ist und so muss ich mein Zelt in einer Ecke auf dem Parkplatz aufstellen. Nicht wirklich schön, eine Dusche gibt es nach dem anstrengenden Tag auch nicht, aber dafür schmecken die Nudeln vom Gaskocher nach so einer Tagesstrecke doch richtig gut.

Pfaffenweiler

Pfaffenweiler
   

top 01.05.2001 | Tag 002 | Altrip - Grünberg

[201,19 km | 795 hm | 20,2 km/h | 9:56:38 | 14°-37° | 245 hm | 406 km]

Man merkt dass Feiertag ist - in den kleinen Dörfern am Rhein ist einiges los und viele Leute sind im Garten, was bei dem traumhaften Frühlingswetter ja auch kein Wunder ist. An Frankfurt komme ich am frühen Nachmittag gut vorbei, es ist auch kaum Verkehr und so erreiche ich gegen Abend doch noch das Ortsschild Villingen. Hatte ich auf der Karte mal entdeckt und bin so einen kleinen Schlenker gefahren.

Heute gibt es auch einen richtigen Campingplatz mit Dusche. Die Rezeption hat allerdings zu, so dass ich nichts bezahlen kann / muss. Problematisch in Deutschland ist dass es abends so früh dunkel wird und so findet das Tagebuchschreiben fast ohne Licht statt.

Hungen-Villingen
   

top 02.05.2001 | Tag 003 | Grünberg - Würgassen

[187,87 km | 1100 hm | 18,7 km/h | 10:03:00 | 11°-27° | 335 hm | 593 km]

Nach zwei Tagen 'zufahren' bricht mein Tempo heute Vormittag etwas ein, da es auf dem Weg nach Kassel kräftig rauf und runter geht, relativ viel Verkehr herrscht und der Gegenwind auch nicht ohne ist. Die Euphorie schwindet ein wenig, aber sobald ich hinter Kassel die Weser erreicht habe, geht es schon viel besser. Da gibt es einen wunderbaren Radweg, auf dem man so richtig Tempo fahren kann.

Das Wetter spielt weiterhin mit, die Sonne scheint den ganzen Tag, gegen Abend ist der Gegenwind in Rückenwind umgeschlagen und so komme ich sogar noch bis zum Campingplatz in Würgassen - der ist sehr idyllisch gelegen direkt hinter einem Atomkraftwerk.

Weser bei Hannoversch Münden
   

top 03.05.2001 | Tag 004 | Würgassen - Otterstedt

[235,04 km | 353 hm | 23,5 km/h | 10:42:00 | 12°-36° | 166 hm | 828 km]

Es wäre wohl wesentlich effektiver gewesen das Zelt einige Kilometer früher auf einer Wiese aufzustellen, als am Ende voll in's Gewitter zu fahren und dabei noch die Erfahrung machen zu müssen, dass es den auf der Karte eingezeichneten Campingplatz gar nicht gibt. So kommt die längste Tagesstrecke zustande, was am Ende auch dazu führt dass ich das Zelt im Dunklen aufstellen muss. Licht gibt es vereinzelt nur von den Blitzen des Gewitters und durchnässt bin ich dann natürlich auch weitgehend.

Dem anfänglich so tollen Radweg an der Weser habe ich später den Rücken gekehrt, weil man bei 1000 Ecken nicht weiter kommt. Auf den Straßen ist mehr Verkehr aber dafür kommt man schneller voran.

Weser zwischen Höxter und Hameln
   

top 04.05.2001 | Tag 005 | Otterstedt - Warwerort

[159,37 km | 155 hm | 17,4 km/h | 9:06:42 | 9°-22° | 71 hm | 987 km]

Nach dem gestrigen Gewitter geht es am Morgen bei kühleren Temperaturen und bedecktem Himmel in aller Frühe weiter, damit sich keiner daran stört dass ich die letzte Nacht in einem Garten eines Hauses verbracht habe. Anfangs komme ich nur sehr mühsam voran, was sich nach einer Bäcker-Pause in Zeven deutlich bessert.

Den nächsten passenden Campingplatz finde ich schließlich erst in Warwerort bei Büsum, was mir am Abend noch einen regelrechten Kampf mit dem Gegenwind einbringt. Aber dafür bin ich endlich an der Nordsee und werde es morgen bis nach Amrum schaffen, wo ich Paddy besuchen will mit dem ich letztes Jahr Abi gemacht habe. Er verbringt zur Zeit seinen Zivildienst auf der Insel.

nördlich von Glückstadt
   

top 05.05.2001 | Tag 006 | Warwerort - Nebel

[105,99 km | 9 hm | 16,4 km/h | 6:26:31 | 9°-19° | 35 hm | 1092 km]

Bei der Aussicht auf lediglich 100 verbleibende Kilometer bis Amrum komme ich am Morgen etwas langsamer in Tritt und verlasse den Campingplatz erst gegen neun. Ich schätze ab, dass es mir aber trotzdem noch auf die 18 Uhr Fähre reichen wird und so versuche ich mich möglichst nicht am Gegenwind aufzureiben. Das Eidersperrwerk ist ein imposantes Bauwerk auf dem Weg und gegen Mittag erreiche ich bereits Husum, wo ich am Hafen einen Salat esse.

Beim Weiterfahren sehe ich die Chance doch schon um 16.30 Uhr vom Festland wegzukommen, was dann auch erfreulicherweise klappt. Paddy treffe ich später durch Zufall auf der Straße in Nebel, so dass wir noch gemeinsam den Sonnenuntergang genießen können.

Kniepsand auf Amrum
   

top 06.05.2001 | Tag 007 | Amrum

[3,31 km | 1101 km]

Der erste Ruhetag auf meiner Reise fühlt sich noch recht normal an. Ohne viele Rad-Kilometer, die Nacht in einem Bett, gekocht in der Küche - ja, es ist doch alles noch sehr vertraut und gewöhnlich.

Paddy muss heute arbeiten, so dass ich das erste Mal Wäsche wasche und mir Gedanken über die Aufteilung in meinen Packtaschen mache. Es ist jetzt so gut wie alles umgepackt, da ich nach den ersten Tagen doch schon gemerkt habe was ich häufiger oder eher weniger brauche.

Von Paddys Laptop schreibe ich ein paar eMails und telefoniere am Abend mit meinen Eltern und meiner Schwester.

Westerheide auf Amrum
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