Tipps   Norwegen2001   
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top Landkarten

Eine große Auswahl an brauchbaren Landkarten für Norwegen gibt es nicht gerade. Mir sind nur zwei verschiedene Verlage bekannt, wovon ich mich dann für die norwegischen Cappelen-Karten aus dem Verlag Kümmerly + Frey entschieden habe. Darin ist Norwegen in fünf Teile aufgeteilt, die südlichen drei Blätter im Maßstab 1:325'000, die zwei nördlichen im Maßstab 1:400'000.

Die Karten sind eigentlich normale Straßenkarten, bieten dem Radfahrer aber viele Informationen und sind meines Erachtens nach völlig ausreichend. Wichtig zur Orientierung sind natürlich die Nummern der Straßen, angegebene Dörfer und Passhöhen, auf die man sich allerdings bei der Tagesplanung nicht völlig verlassen kann. Eingetragene Höhen stimmen schon, aber oft hat man das Gefühl die Pässe sind einfach ausgewählt und wenn es einige Kilometer später über den nächsten Pass geht, weiß die Karte oft nichts davon.

Ich hatte die Karte den ganzen Tag in der Hülle auf der Lenkertasche und habe sie praktisch ständig studiert. Ist super interessant durch was für Gegenden man fährt, wo es Dörfer gibt, angegebene Berghöhen, Flüsse, Seen, Eisenbahnlinien, Tunnels, Gemeinden...

Dänemark war für mich einfach ein Land zum Durchfahren auf dem Weg nach Norwegen und zurück, so dass ich dafür keine detaillierten Karten hatte und nur mit einer Übersichtskarte im Maßstab 1:525'000 durchgefahren bin. Die wichtigen Straßen waren alle drin und das war für mich ausreichend.

Die Gedanken über den Weg durch Deutschland waren ähnlich, allerdings habe ich aufgrund der Bevölkerungsdichte doch zu Karten im Maßstab 1:200'000 gegriffen. In den General-Karten findet man neben kleinen Straßen und Wegen auch Campingplätze.

Cappelen Karten

General Karten
 

top Reiseführer

Der einzigste richtige Reiseführer in meinem Gepäck war der Cyclos Rad-Reise-Führer von Frank Pathe 'Norwegen per Rad' aus dem Verlag Wolfgang Kettler. So richtig glücklich war ich mit ihm nie so dass ich ihn mehr als Ergänzung zum Tag gelesen habe, oder auch tagelang gar nicht reingeschaut habe.

Die Strecken entsprachen öfters nicht meinem Anspruch an gute Straßen und vor allem dem Ziel weiter voran zu kommen. Dazuhin sind doch einige Angaben falsch, wenn zum Beispiel der Tunnel nur 60 m statt 200 m unter dem Meer hindurchführt und das doch eventuell ein gravierender Unterschied ist.

Dazuhin wird die Region östlich des Nordkapps Richtung Russland völlig ausgespart und mir kam es manchmal so vor dass die Etappe zum Nordkapp im Buch nur geschrieben wurde weil es so ein paar blöde gibt die den Tourismus da unbedingt mit dem Rad erlebt haben müssen. Den Teil finde ich im Buch wirklich schlecht geschrieben.

Das Reisehandbuch des Kystriksveien stellt im Prinzip kein Reiseführer dar, sondern ist mehr Ergänzung zum Lesen wenn man auf der Rv.17 unterwegs ist. Jede Region stellt sich in dem kleinen Büchlein kurz vor, beschreibt teilweise die Geschichte und dazu findet man immer Anzeigen von Campingplätzen oder Einkaufsläden.

Viel wichtiger sind aber ganz sicher die letzten Seiten, da hier die kompletten Fährfahrpläne der benötigen Fähren auf dem Weg nach Norden oder Süden an der Küste aufgeführt sind. Anfordern kann man das Reisehandbuch kostenlos im Internet auf der Seite des Kystriksveien Reiseliv: [http://www.rv17.no]

Ein weiteres nützliches Info-Heft gibt es von der norwegischen Straßenbehörde 'Statens vegvesen'. Der Tunnelguide for syklister listet alle Tunnel in Norwegen auf, geordnet nach Bundesländern (fylke) und Straßennummern und gibt an ob sie für Radfahrer gesperrt sind oder nicht. Interessant ist dabei immer auch die Tunnellänge und vor allem ob sie beleuchtet sind.

Meinen Weg nach Bergen habe ich entscheidend umgeplant als ich in dem Heft einen drei Kilometer langen unbeleuchteten Tunnel auf meiner ursprünglichen Route entdeckt habe. Den Nervenkitzel kann haben wer will, ich verzichte auf so etwas lieber. Dass ich dafür einen 7,5 km langen beleuchteten Tunnel in Kauf genommen habe, der zwar eigentlich für Radfahrer gesperrt ist, fand ich wirklich nicht schlimm, denn da sieht man wenigstens was wo man hinfährt.

Trotz mehrerer Anschreiben an norwegische Fremdenverkehrsämter hatte ich das Handbuch nicht als ich in Norwegen ankam. Erst nach vielen Versuchen gab es mal eine Touri-Info die ein Exemplar hatte.

Norwegen per Rad

Reisehandbuch Kystriksveien

Tunnelguide for syklister
 

top Straßen

Norwegens Straßen weisen prozentual gesehen im europäischen Vergleich sicher den geringsten Autobahnanteil am gesamten Straßennetz auf. So kommt man damit als Radfahrer auch selten in Konflikt, muss aber dafür in manchen Landesteilen mit etwas mehr Verkehr auf den normalen Straßen rechnen.

Insgesamt gesehen ist aber auf den Straßen recht wenig los, man hat nicht das Gefühl ständig von Verkehrskolonnen überrollt zu werden und nur im Bereich von Sehenswürdigkeiten gibt es schon mal ein etwas höheres Verkehrsaufkommen.

Eingeteilt werden die Verkehrswege Norwegens in Europastraßen, Bundesstraßen, sogenannte Riksvege (Rv), und Gemeindestraßen. Die Europastraßen verbinden große Landesteile miteinander, sind meistens etwas ausgebaut, stärker befahren und stellenweise für Radfahrer gesperrt. Dennoch bin ich auch im Süden einiges auf Europastraßen gefahren, im Norden dann sowieso weil es nördlich von Narvik eigentlich nur noch die E6 gibt, die einen weiter bringt.

Weitaus am meisten Zeit bin ich natürlich auf Riksvegen unterwegs gewesen, die sehr unterschiedliches Niveau aufweisen. Sie werden bezeichnet mit zwei oder drei Zahlen, woraus man schon in etwa schließen kann wie viel Verkehr dort herrscht und wie die Straße ausgebaut ist. Verallgemeinern lässt sich das aber überhaupt nicht, weil man manchmal nur zweistellige Riksvege findet, stellenweise nur dreistellige und sich der Verkehr dann natürlich nicht groß verteilen kann.

Auf Gemeindestraßen war ich recht wenig unterwegs da sie vom Belag her meistens nicht sonderlich gut und teilweise nicht asphaltiert sind. Allerdings war ich sehr beruhigt wie wenige Straßen nicht befestigt sind und selbst im Norden ist fast alles asphaltiert.

Die Qualität des Straßenbelags ist aber stark regional abhängig und natürlich auch davon welche Bedeutung die Straßen für die Norweger haben. So sind die Straßen im Südwesten recht gut, im Norden hingegen nicht immer sonderlich eben wobei der starke Frost natürlich an den Straßendecken nagt.

Eine nette Sache sind die Schilder mit Kilometerangaben, die sich bei egal welchem Straßentyp alle 500 m neben der Straße befinden. Sie geben Auskunft über Art der Straße, deren Nummer, die Entfernung von oder bis zum nächsten Messpunkt, der meist eine Kreuzung ist. Der Pfeil informiert darüber in welche Richtung gezählt wird. Die Zahl hinter der Straßenbezeichnung gibt die 'Seriennummer' des Schildes an, das heißt in wie viele Abschnitte die Straße seit Beginn eingeteilt wurde. Besonders bei der E6 und Rv.17 eine sehr interessante Angabe, an fylke-Grenzen wird aber immer wieder neu gezählt.

Rv. 55

Vikeid

Trollstigen
 

top Zeltplätze

Die Chancen auf schöne Zeltplätze, deren Erreichbarkeit und vor allem die Suche danach sind in Norwegen ganz stark von der Region abhängig. So findet man im Norden wesentlich schneller einen guten Platz, meistens wunderschön gelegen am Fjord und mit dem Rad einfach zu erreichen. Der Süden beansprucht hier etwas mehr Mühe wegen der höheren Bevölkerungsdichte, es gibt viel mehr Hütten in der Landschaft und findet man mal einen schönen Platz am Fjord, ist der Zugang oft doch recht kompliziert.

So habe ich im Süden versucht öfters auf dem Fjell zu übernachten, weil man hier deutlich bessere Chancen hat und oft auch einen wunderbar weichen Boden vorfindet. Je nördlicher man kommt, desto mehr zieht sich auch das Fjell zum Meer runter, die Bevölkerungsdichte sinkt und die Chancen auf schöne Plätze steigen.

Ein Bach in der Nähe ist eine nette Sache, was für mich aber nicht so zwingend notwendig ist. Wichtig ist dann dass man abends seine Flaschen auffüllt um genug zum Trinken, Kochen und Waschen hat.

Das Zelt sollte immer gut abgespannt sein, weil es in Norwegen auch nachts mal heftig windig werden kann. Am Nordkapp hatte ich bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 19 m/s dann doch etwas Angst um mein Zelt. Wind gibt es aber nicht nur an so exponierten Stellen wie dem Nordkapp, sondern vor allem an der Küste oder teilweise auch noch ein Stück weit drinnen im Fjord.

Das Fahrrad zum gefundenen Platz zu schieben sollte möglich sein. Lust auf Tragen und Klettern habe ich nach langen Etappen einfach nicht mehr. Nur einmal habe ich mir für einen ganz besonderen Platz die Mühe gemacht die Taschen ein paar Meter zu tragen. Der Lohn war dafür die tolle Mitternachtssonne auf dem Bild rechts oben.

Lebesby

Badderen
 

top Tiere

Es gibt die tollsten Schauergeschichten über Norwegen wegen Mückenschwärmen die den Himmel verdunkeln, oder einem Tag und Nacht keine Ruhe lassen. Nach meiner Reise kann ich sagen dass ich das alles ganz schön übertrieben finde. Unangenehm war es mal nur in der tiefen Finnmark bei Kautokeino wo ich schon mit Mücken gerechnet hatte.

Viel anstrengender sind diese kleinen Mücken, norwegisch 'Knots' genannt. Die haben bei Windstille viel Spaß mit einem und tauchen bei feuchtem Wetter gleich in großen Mengen auf. Allgemein beseitigt sich das Problem mit Mücken oder Knots aber sehr schnell wenn etwas Wind aufkommt oder die Temperatur nachts stark sinkt.

Deutlich schöner sind da natürlich die Begegnungen mit Elchen!

Tuv
 

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Dietmar Thomas Gaëtane und Benoît Verbruggen Joachim Mende
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