Tagebuch - Woche 08   Norwegen2001   
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Woche 08 (18.06. - 24.06.) | Kaava - Ballesvika
   

top 18.06.2001 | Tag 050 | Kaava - Suosjávri

[158,20 km | 952 hm | 17,9 km/h | 8:50:04 | 10°-16° | 366 hm | 5751 km]

Es ist der 50. Tag meiner Reise und wenn ich ein kleines Fazit ziehe, spüre ich schlichtweg eine volle Zufriedenheit mit meinem Rad- und Zeltleben der letzten Wochen! Ja, zur Zeit könnte ich wirklich nichts besseres machen.

In Karasjok rufe ich zur Feier des Tages zu Hause an und spreche ein paar Minuten mit meiner Mutter. Sonst gehe ich noch etwas einkaufen und mache das Bild mit den vielen Autos drauf. Nur um hier mal auszusagen was man unter dem Stadtzentrum von Karasjok zu verstehen hat. Außer dem Sami-Parlament und einem Museum gibt es nicht viel zu sehen und die nächsten Städte sind mit Lakselv 74 km oder mit Kautokeino 128 Kilometer entfernt.

Karasjok
   

top 19.06.2001 | Tag 051 | Suosjávri - Masi

[141,41 km | 806 hm | 18,4 km/h | 7:38:52 | 13°-29° | 379 hm | 5892 km]

Je weiter ich in's Landesinnere der Finnmark komme, desto mehr machen sich auch ein paar Mücken bemerkbar. Beim Zelten geht es ganz gut, aber meine Birnen-Pause muss ich recht schnell wieder auf's Rad verlegen um halbwegs in Ruhe essen zu können.

Auf dem Weg nach Kautokeino bin ich aber viel mehr von tausend Querrillen in der Straße genervt, die etwa alle 10 bis 20 Meter auftauchen und immer unterschiedlich tief sind. Auf jeden Fall eine sehr anstrengende Sache.

In Kautokeino kaufe ich in Juhl's Silberschmiede ein Geschenk für meine Mutter und fahre später zurück nach Norden Richtung Alta.

Suodnjo
   

top 20.06.2001 | Tag 052 | Masi - Alta

[85,09 km | 368 hm | 21,4 km/h | 3:58:01 | 18°-28° | 425 hm | 5977 km]

Bevor ich am Morgen aufbrechen kann muss ich beim Zeltabbauen erst noch mit den Mücken kämpfen, die mich schon am gestrigen Abend sehr beschäftigt haben. War wirklich kein besonders toller Zeltplatz aber immerhin war es die erste Nacht nach mehr als 50 Tagen, dass ich echt etwas genervt von den Mücken war.

Auf dem Weg nach Alta begegne ich durch Zufall noch einmal Kjell! Er ist mit dem Auto unterwegs und auf dem Rückweg nach Vadsø, bis wohin es noch etwa 400 km sind. Allerdings fahren wir auf der einzigsten halbwegs direkten Straße und so ist es doch gar nicht so abwegig dass wir uns begegnen.

Gegen Mittag bin ich bereits in Alta und habe den restlichen Tag viel Spaß. Erst mit einer Waschmaschine auf dem Campingplatz, dann in einem Computer-Büro wo ich die Bilder meiner Camera auf CD brennen darf und später in einer Jugendeinrichtung wo ich richtig lange kostenlos in's Internet kann. Ein richtiger genialer Tag also.

Alta
   

top 21.06.2001 | Tag 053 | Alta - Badderen

[138,68 km | 1401 hm | 16,1 km/h | 8:33:52 | 19°-29° | 268 hm | 6115 km]

Heute passt mal wieder alles zusammen was ich die letzten Tage etwas vermisst habe. Die Sonne scheint, es ist richtig warm, der Wind angenehm und die Landschaft wieder wunderschön. In dieser Hinsicht hat mir die innere Finnmark einfach nicht so gut gefallen und so bin ich doch froh wieder vorne an den Fjorden und Bergen zu sein.

So kann ich heute auch den Langfjorden genießen, den ich vor zweieinhalb Wochen noch mit kaltem Gegendwind ertragen musste. Am Nachmittag verlasse ich wieder das nördlichste fylke Finnmark und entschließe mich den Ausflug zum Øksfjordjøkelen zu machen. Dazu geht es zwar 200 Meter direkt hoch und wieder runter, aber das Erlebnis ist diese Anstrengung garantiert wert.

Bei einem Preis von 20 € zögere ich zwar anfangs noch ob ich die Bootsfahrt zur Gletscherzunge machen soll, aber das Wetter ist einfach so genial dass ich mir den Ausflug gönne. Helge Andersen fährt mich mit seinem Motorboot direkt an den Rand des Gletschers und erklärt mir dass der Øksfjordjøkelen der einzigste Gletscher auf dem europäischen Festland ist, der direkt in's Meer kalbt.

Bevor ich später weiter fahre, unterhalte ich mich noch etwas mit ihm und erfahre dass zum 1. Juli eine Steuer auf Lebensmittel gesenkt werden soll. Na da bin ich auf kommende Einkäufe ja mal gespannt.

Nach vielen Tagen und der Zeit in der Inneren Finnmark finde ich heute endlich wieder einen Traumzeltplatz direkt am Fjord auf weichem Flechtenboden. Hier hat es zwar bei Windstille ein paar Mücken, aber besonders störend finde ich das auch nicht.

Storsandnes

Øksfjordjøkelen
   

top 22.06.2001 | Tag 054 | Badderen - Breivikeidet

[129,19 km | 1109 hm | 16,6 km/h | 7:46:14 | 15°-29° | 397 hm | 6244 km]

Norwegen wie aus dem Bilderbuch, dem Reisetagebuch oder der Postkarte - das sind ganz klar meine heutigen Eindrücke! Das Wetter ist so genial wie ich es mir gewünscht habe, die Straße gut und die Landschaft sowieso fantastisch.

Der Gildetun-Pass eröffnet einem bei solch einem Wetter traumhafte Ausblicke und bei der Abfahrt staune ich was es hier in der Gegend alles für Berge hat, von denen ich auf meinem Hinweg dank Wolken nichts gesehen hab. So erscheint es mir auch auf keinen Fall langweilig das Stück zwischen Alta und Olderdalen doppelt zu fahren, weil man ganz sicher jedes Mal etwas neues entdeckt.

In Storslett gibt es einen kurzen Halt bei der Post um einen Brief an meine Eltern abzuschicken. In der Bücherei schaue ich auch noch vorbei und darf kurz für zehn Minuten an einen Rechner, obwohl eigentlich nichts frei ist. Um drei neue eMails zu überfliegen reicht das aber auch schon und arg viel mehr muss bei dem tollen Wetter auch nicht sein.

Nach dem nächsten Pass hinter Storslett komme ich in den Genuss der Lyngen-Alpen, die hier aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu den echten Alpen so genannt werden. Das Panorama ist wirklich fantastisch und so verbringe ich meine Mittagspause auch erst am Ufer des Lyngenfjordes wo ich etwas esse, lese und einfach nur die Sonne genieße.

In Olderdalen verpasse ich schließlich die Fähre leider um etwa zwei Minuten, aber so gibt es eben erst ein Eis und später noch eins. Schließlich bin ich im Urlaub und das spürt man an solch einem Tag noch viel mehr als sonst. Ein paar junge Leute mit einem VW-Bus aus Sindelfingen haben zwar nicht wirklich Lust sich mit mir zu unterhalten, aber sie erzählen trotzdem dass es am Nordkapp inzwischen wohl sehr voll ist und ihnen auch massenweise Reisebusse entgegengekommen sind.

Da bin ich doch froh schon so früh am Nordkapp gewesen zu sein und jetzt auch ersteinmal wieder weg von der E 6 zu kommen. Die war zwar die letzten beiden Tage auch noch gut zu fahren, aber insgesamt hat man schon gemerkt dass ein paar mehr Urlauber unterwegs sind.

Am Abend nehme ich doch noch die Fähre nach Breivikeidet um mich morgen früh mit dem Aufstehen nicht nach dem Fährplan richten zu müssen. So bleibt mir bis Tromsø nur noch ein paar Kilometer Straße und wenn sich das Wetter hält können die Norweger morgen Abend auch ungestört Mittsommernacht feiern.

Badderen

Gildetun

Rotsund
   

top 23.06.2001 | Tag 055 | Breivikeidet - Henrikvik

[73,82 km | 564 hm | 12,2 km/h | 6:00:27 | 12°-28° | 92 hm | 6317 km]

Der Stadttag in Tromsø gefällt mir außerordentlich gut und die Bezeichnung mit 'Paris des Nordens' finde ich nicht so abwegig. Nach vielen Wochen finde ich hier mal wieder eine Fußgängerzone in der auch richtig Leben herrscht und so ist in der Stadt einfach was los.

Erst schaue ich mir die Eismeerkathedrale an, verbringe dann eine halbe Stunde im Internet in einer Bar und gehe später gemütlich bei REMA 1000 einkaufen.

Vom Mitsommernachtsfest bekomme ich nicht so viel mit, aber dafür entdecke ich in einem Prospekt eine neue Fähre auf die Insel Senja, die mich wesentlich direkter auf die Vesterålen bringen kann.

Tromsø
   

top 24.06.2001 | Tag 056 | Henrikvik - Ballesvika

[143,33 km | 996 hm | 16,7 km/h | 8:33:52 | 13°-23° | 209 hm | 6460 km]

Zum Frühstück gibt es heute endlich wieder einen Becher 'Joghurt naturell', den ich die letzten Wochen im Norden komischerweise nie im Supermarkt entdecken konnte. Gemischt mit Müsli schmeckt 'naturell' einfach klasse und so könnte es kein besseres Frühstück geben.

Die Fährverbindung ab Brensholmen ist für mich sehr praktisch und so verbringe ich den restlichen Tag auf der Insel Senja, die gegen Abend eine schmale Straße am Fels entlang in toller Landschaft aufweist. Den Zeltplatz mit freiem Blick nach Norden auf das Meer finde ich sogar auch noch und so scheint beim Einschlafen wieder mal die Sonne auf's Zelt.

Finnjord
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