Land

Ja, was macht Norwegen so einzigartig? Was steckt hinter diesem Gefühl Norwegen so etwas besonderes zuzumessen? Und woher kommt dieses Verlangen immer und immer wieder dorthin zu fahren?

Auf dem Weg zu den Fjorden und Seen, zu den Bergen und dem Fjell wird jeder seine eigene Faszination finden, sicher ist jedoch das Vorfinden einer unvergleichlichen Landschaft in meist unberührter Natur, das Antreffen außerordentlich netter Landsleute und das Erlebnis auch im hohen Norden sommerliche Witterung zu erfahren.

Norwegen erstreckt sich von Lindesnes im Süden zum Knivskjelodden im Norden, von verstreuten Inseln bei Fedje im Westen bis Vardø im Osten. Bemerkenswert ist, dass das norwegische Festland an seiner schmalsten Stelle gerade einmal knapp 10 Kilometer misst.

Idee

Was macht man am besten mit fünf Monaten Freiraum zwischen Zivildienst und Studium und einer fast grenzenlosen Begeisterung für's Radfahren? An's Nordkapp radeln? Warum nicht!

Ganz so schnell ist mir die Idee wahrscheinlich nicht gekommen, weil ich mich heute leider nicht mehr genau daran erinnern kann, wann ich beschlossen habe mit dem Rad zum Nordkapp und zurück fahren zu wollen. Nach einem Wohnmobilurlaub Pfingsten 1995 in Norwegen war ich mir zwar sicher dort einmal wieder hin zu wollen, aber die Idee mit dem Rad kam erst im Laufe der Zeit.

Bei soviel freier Zeit am Stück im Sommer 2001 war ich dann doch entschlossen eine große Tour zu machen - was noch fehlte war ein Ziel. Wer in Europa weit fahren will und schließlich einen 'Randpunkt' erreichen will, kann sich zum Beispiel für Gibraltar oder eben das Nordkapp entscheiden. Norwegen klingt zwar auf den ersten Blick nicht wirklich wie ein Radfahrerland, aber das Nordkapp als Ziel, die Berge und Steigungen als Herausforderung und die Landschaft waren Reiz genug den Weg nach Norden einzuschlagen.

Route

Anfangs hatte ich noch keine so rechte Vorstellung wie ich denn nun zum Nordkapp gelangen wollte. Wichtig war mir soviel wie möglich Rad zu fahren, eine möglichst kurze Strecke mit der Fähre zurück zu legen und dabei auch nur durch Dänemark und Norwegen zu kommen. Den Weg über Schweden oder Finnland und durch kilometerlange gerade Waldschneisen habe ich nie in Erwägung gezogen, weil ich Norwegen wesentlich schöner in Erinnerung hatte.

Die gesuchte Fährverbindung stellte sich schnell als Hirtshals-Kristiansand heraus, womit klar war dass ich einmal komplett durch Deutschland und Dänemark fahren würde. Über den weiteren Weg in Norwegen hatte ich keine genauen Vorstellungen, einmal davon abgesehen dass ich ersteinmal möglichst direkt und schnell zum Nordkapp gelangen wollte. Meine gesamte Zeitplanung wollte ich nämlich daran ausrichten, wann ich das Nordkapp erreicht habe.

In den Monaten der Vorbereitung im Frühjahr 2001 kamen dann immer mehr Ideen, Orte und Regionen auf, durch die ich gern radeln wollte. Hauptsächlich las ich davon im Internet, vereinzelt in meinem Rad-Reise-Führer oder Reiseprospekten.

Die endgültige Routenplanung wurde somit während der Tour zu einer täglichen Aufgabe beim Frühstück, bei der ich schließlich entschied welche Straße ich denn nun fahren wollte. Eine grobe Idee wo ich denn hinwollte und was ich mir anschauen will hatte ich aber für die kommende Woche immer schon im Kopf.

Ich

Beim Lesen von Reiseberichten im Internet während der Planung meiner Reise habe ich häufig ein paar Informationen vermisst in welcher Situation und in welchem Alter sich die einzelnen Radfahrer auf ihre Reise aufgemacht haben - aus diesem Grund hier noch ein paar Zeilen über mich.

Nach meinem Abi im Jahr 2000 habe ich gleich im Juli mit dem Zivildienst angefangen, der damals noch elf Monate dauerte. Indem ich mir meinen kompletten Urlaub für das Ende aufsparte, konnte ich aber dennoch eine Woche nach meinem letzten Arbeitstag am 30. April losfahren, so dass ich an meinem letzten offiziellen Zivi-Tag bereits Narvik erreicht hatte.

Seit Herbst 2001 studiere ich nun Maschinenbau in Ilmenau.