|
110 dager i 16 uker.
[01] - [02] - [03] - [04] - [05] - [06] - [07] - [08] - [09] - [10] - [11] - [12] - [13] - [14] - [15] - [16]
Woche 13 (23.07. - 29.07.) | Aven - Preikestolen
|
|
23.07.2001 | Tag 085 | Aven - Eikanger
[85,12 km | 959 hm | 14,0 km/h | 6:04:04 | 14°-22° | 258 hm | 9338 km]
Gegen neun Uhr stelle ich beim Wachwerden völlig erstaunt fest dass ein paar Sonnenstrahlen mein Zelt trocknen wollen. Da rolle ich doch natürlich gleich mein Außenzelt hoch um die Wärmeenergie ein wenig zum Trocknen zu nutzen.
Richtig verwöhnt werde ich von der Sonne aber dennoch nicht und den ganzen Tag über kann sich das Wetter nicht zwischen Regen und Sonne entscheiden. Die Rv.520 Richtung Bergen ist leider auch sehr mühsam zu fahren weil sie ständig wild auf und ab geht und so bin ich doch etwas erleichtert als ich wieder auf die E39 einbiege. Hier ist zwar für mich doch ungewohnt viel Verkehr, aber damit werde ich im Umkreis von Bergen wohl rechnen müssen.
|
|
|
|
24.07.2001 | Tag 086 | Eikanger - Bergen
[50,53 km | 507 hm | 12,8 km/h | 3:56:42 | 14°-22° | 136 hm | 9388 km]
Den Weg bis in die Innenstadt von Bergen finde ich doch wesentlich einfacher als in meinem Rad-Reise-Führer beschrieben und selbst um den vielen Verkehr komme ich ganz gut rum, so dass ich gegen Mittag bereits im Hafen von Bergen ankomme.
Da sich mein Tretlager auf den letzten 250 km seit dem Aufstieg zum Vikafjell deutlich schwerer dreht, es inzwischen sogar schon zweimal völlig verklemmt war und ich es nur gerade so wieder zum Laufen bekommen habe, wird es höchste Zeit ein neues zu bekommen. In der Touri-Info frage ich nach dem nächsten Radgeschäft und fahre da nach einer kleinen Pause direkt hin.
Für den Typ in der Werkstatt ist es leider völlig ausgeschlossen dass ich das Lager bei ihm in der Werkstatt selber wechseln darf und so muss ich mich schweren Herzens von meinem Rad trennen. Ganz wohl ist mir bei dem Gedanken nicht, aber eine andere Wahl bleibt mir leider nicht. Der Umbau geht recht schnell aber der Preis für ein LX-Lager mit Einbau für 67 € ist nicht gerade ein Schnäppchen.
Zurück in der Stadt esse ich am Hafen ein Fischbrötchen und bin völlig erstaunt als mich plötzlich Dietmar anspricht, den ich ein paar Tage vorher bei meiner Abfahrt vom Sognefjell kennen gelernt hatte. Wir setzen uns in ein Café unterhalten uns und schauen meine Bilder auf der Camera an. Als wir uns gegen Abend trennen hat es sich in Bergen so richtig eingeregnet.
Für mich heute aber fast ein Glück, weil mich so Bjørn anspricht während ich die Karte anschaue, wir ein Stück zusammen fahren und er mich bei dem Regen einfach zu sich nach Hause einlädt!
|
|
|
|
25.07.2001 | Tag 087 | Bergen
[13,47 km | 122 hm | 11,6 km/h | 1:09:09 | 17°-31° | 60 hm | 9401 km]
Über die gestrige Einladung von Sandviks habe ich mich wirklich sehr gefreut und war froh bei dem Regen nicht schon wieder in mein nasses Zelt kriechen zu müssen. So wache ich am Morgen in einem ganz normalen Bett auf und frühstücke mit Bjørn zusammen in der Küche.
Da ich den heutigen Tag in Bergen verbringen möchte lädt er mich gleich noch auf eine zweite Nacht in seinem Haus ein und so fahren wir am Vormittag zurück in die Innenstadt. Bjørn muss in die Uni und ich schaue mir ein paar Holzhausviertel an, die allesamt tolle kleine Gässchen und Häuser haben.
Einen Ausflug mit der Fløibanen schließe ich gleich an und der Blick über Bergen ist von oben aus richtig schön. Da ich mit Bjørn ausgemacht habe später meine Bilder bei ihm in der Uni auf CD brennen zu können, bin ich den ganzen Tag am photographieren um den restlichen Speicherplatz auszunutzen.
Zum Wetter ist übrigens noch zu sagen dass ich einen wunderbaren Sonnen-Tag in Bergen genieße. Gibt es wohl nicht so besonders oft und so setze ich mich am Nachmittag mit frischen Reker an den Hafen und schreibe ein paar Postkarten in der Sonne.
Das CD-Brennen in der Uni klappt einwandfrei und so fahren wir zusammen zurück nach Hause wo ich später noch Vorder- und Hinterreifen vertausche, weil ich sonst befürchte hinten das Profil durchzufahren. Die Luft in den Reifen war übrigens bis zum Wechsel immerhin ziemlich genau drei Monate unverändert drin, nachdem ich erfreulicherweise immer noch keinen Platten hatte.
|
|
|
|
26.07.2001 | Tag 088 | Bergen - Utne
[130,34 km | 1488 hm | 16,8 km/h | 7:43:59 | 16°-26° | 271 hm | 9531 km]
Bevor es für mich weiter nach Süden geht frühstücke ich noch mal mit Bjørn, wir unterhalten uns noch etwas über Norwegen, ich lese schnell ein paar eMails und packe schließlich wieder meine Sachen. Eigentlich schade dass ich mich schon wieder von Bjørn verabschieden muss denn der Aufenthalt bei ihm und seiner Familie hat mir super gut gefallen!
Es scheint auch endlich Sommer in Norwegen zu sein, ich fahre in bester Laune aus Bergen raus, bin nach der ersten Fähre endgültig wieder aus dem vielen Verkehr draußen und radle den restlichen Tag weitgehend am Hardangerfjorden entlang. Mit der Zeltplatzsuche ist es hier aber wegen den Obstplantagen leider ziemlich schwierig.
|
|
|
|
27.07.2001 | Tag 089 | Utne - Saudasjøen
[130,50 km | 1822 hm | 15,0 km/h | 8:39:33 | 15°-28° | 1067 hm | 9661 km]
So langsam bekommt Bergen für mich im Hinsicht auf das Wetter eine ähnliche Bedeutung wie die Überquerung des Polarkreises. Kaum verlässt man die angeblich regenreichste Stadt Europas, gibt es geniales Sommerwetter, kurze Klamotten und irre Temperaturen.
Nach den vielen unerwarteten Höhenmetern vom gestrigen Abend bin ich anfangs froh das die Rv.550 bis Odda kaum große Höhenunterschiede aufweist und man recht angenehm am Sørfjorden entlang fahren kann. Die ganze Strecke über sieht man rechts und links des Fjordes viele Obstplantagen und so bin ich bei der Einfahrt nach Odda doch erstaunt wie viel Industrie sich bis hier hinter zurückgezogen hat.
In Odda erfahre ich heute mal eine etwas eigenwillige Regelung der Internet-Nutzung in der Bücherei. Internet an sich ist kostenlos, aber wenn man eMails oder SMS schreiben will muss man was zahlen. Da entscheide ich mich nur für das Internet und bringe mich mal wieder auf den neuesten Stand wie es bei der Tour de France aussieht.
Wie schon den ganzen Tag über, so bietet sich auch kurz hinter Odda am Sandvinvatnet ein fantastischer Blick auf den Folgefonn-Gletscher. Ein paar Kilometer weiter dann eine Sehenswürdigkeit in Form des Låtefossen, einem Zwillingswasserfall der direkt neben der Straße am Fels hinunter stürzt.
Auf dem weiteren Weg und Aufstieg zum Røldalsfjellet sind dann leider richtig viele Autos unterwegs und das ist für mich doch ganz schön ungewohnt. Ein Stück auf der E 134 ist sogar zweispurig um langsamere Lastwagen zu überholen und da bin ich doch froh als ich endlich vor dem Tunnel auf die alte Straße abbiege und den vielen Verkehr hinter mir lasse.
Die restlichen 200 Höhenmeter sind dann aber Entschädigung genug und führen auf der schmalen Straße mal wieder richtig hoch in's Fjell. Da gefällt es mir wieder richtig gut und ich nehme mir vor noch ein Stück auf der Rv.520 zu fahren um mein Zelt dort im Fjell aufzustellen.
Der Abzweig von der E134 liegt bereits 600 Meter oberhalb des Suldalsvatn, die Straße ist anfangs richtig schmal und hängt förmlich über dem See am Felsen. Das Fjell sieht schließlich deutlich anders aus als in Nord-Norwegen, viel grüner und felsiger und damit ist es leider auch recht schwierig ein Zeltplatz zu finden. Ich habe heute Pech, finde keinen Platz, später stehen überall Hütten und am Ende fahre ich doch wieder runter bis an den Fjord.
|
|
|
|
28.07.2001 | Tag 090 | Saudasjøen - Tysdal
[94,14 km | 1505 hm | 14,3 km/h | 6:33:33 | 17°-28° | 325 hm | 9755 km]
Weil ich in den letzten beiden Tagen so gut voran gekommen bin mache ich mir Hoffnung bis zum Abend den Campingplatz am Preikestolen zu erreichen. Gegen Mittag stellt sich aber heraus dass ich das wohl sicher nicht schaffen werde weil es hier einfach zu viele Höhenmeter gibt und besonders anstrengend daran ist dass es ständig auf und ab geht.
Klasse finde ich ja dass mir der Sommer nach wie vor erhalten bleibt und so muss man sich den ganzen Tag auch keine Gedanken darüber machen ob einem nun warm genug ist oder nicht.
Auf dem heutigen Stück gibt es mal wieder zwei Fähren und damit eigentlich auch nur schubweise etwas mehr Verkehr. Die Straßen sind aber auch so schmal dass sowieso nicht schnell gefahren wird und einmal entsteht ein regelrechter Stau weil sich zwei Autos nicht entscheiden können wie sie am besten aneinander vorbei passen.
Meine Form bricht gegen Abend dann doch merklich ein und so bin ich ganz froh in Tysdal auf dem Campingplatz mein Zelt aufzuschlagen. Die Dusche ist leider ziemlich teuer und bei vier Minuten muss man sich heftig beeilen dass die Seife auch wieder runter geht, aber dafür ist der Platz schön am See gelegen.
Aus den drei Tagen von Bergen bis zum Preikestolen ist jetzt doch nichts geworden weil einfach viel mehr Höhenmeter zu fahren waren als die Cappelen-Karte hergibt, aber so wie es aussieht werde ich die Wanderung trotzdem schon morgen Mittag machen können. Viel Strecke ist es von hier aus nicht mehr und so sollte das am Vormittag doch zu schaffen sein.
|
|
|
|
29.07.2001 | Tag 091 | Tysdal - Preikestolen
[40,92 km | 519 hm | 14,7 km/h | 2:46:13 | 17°-25° | 347 hm | 9795 km]
Bis zum Campingplatz am Preikestolen ist es am Morgen wirklich nicht mehr weit so dass ich recht bald mein Zelt schon wieder aufstelle. Das hat hier allerdings seinen Preis und mit 14 € hätte ich selbst in Anbetracht des Preikestolen nicht gerechnet. Dafür ist die Dusche immerhin kostenlos und bevor ich mich auf die Wanderung mache nutze ich das auch gleich mal aus.
Von der Sonne der letzten Tage fehlt heute aber leider jede Spur und so regnet es schon das erste Mal als ich mein Fahrrad an der Preikestolhytta abschließe. Der Riesen-Parkplatz der dort angelegt ist erstaunt mich doch und trotz des schlechten Wetters sind dann auf der Wanderung auch richtig viele Leute unterwegs.
Die Wanderung kommt mir irgendwie ewig lange vor weil man immer wieder um Ecken biegt und es noch weiter geht. Das letzte Stück verläuft schließlich direkt am Abgrund und so läuft man von der Seite her direkt auf den Preikestolen drauf.
Auf dem Bauch liegend ist der Blick an der senkrechten Felswand auf den Fjord runter ganz schön krass und ich wundere mich etwas wie leichtsinnig manche Leute an der Felskante entlang spazieren. Windig ist es zum Glück fast nicht und selbst in den Lysefjorden kann man trotz starker Bewölkung ein Stück weit blicken.
Für ein paar schöne Photos klettere ich noch ein Stück weiter, kehre aber recht bald wieder um weil es mehr und mehr regnet und die Felsen dementsprechend glitschiger werden. Der Rückweg ist somit auch nicht einfach und ich bin froh als ich wieder auf dem Parkplatz an meinem Rad ankomme.
|
|
|
|
|